Definition
Der Begriff Resilienz leitet sich vom lateinischen "resilio" ab, was soviel wie zurück-schnellen oder abprallen bedeutet.
In Werkstofftechnik bezeichnet der Begriff Resilienz elastische Stoffe, die nach einem Stressereignis (z.B. Druck/Verformung) wieder in ihre Ausgangsform zurückkehren. Bezogen auf den Menschen, bedarf es natürlich mehr Würdigung.
Resilienz ist für mich ein Modell, dass sich sowohl auf die Arbeit als auch auf das Leben anwenden lässt.
Es berücksichtigt dabei u.a. die Aspekte Kommunikation, Führung und Organisation.
5-Schritte der Resilienz
Der Prozess, bei dem wir Resilienz erlangen ist in 5 Schritte gegliedert.
- Normales Leben
- (be)merken von Stress und Krisen
- Reaktion auf Krisen und Stress in Form von Symptomen
- Wieder-aufstehen
- Wachstum durch Lernen von sich selbst (gestärkt aus der Erfahrung hervorgehen).
An dieser Stelle möchte ich Sie einladen, sich vielleicht etwas Zeit zu gönnen, um sich bei der Beantwortung der folgenden Fragen ein wenig selbst zu reflektieren. Möglicherweise schauen Sie dabei mal, ob Sie die 5 Schritte in Ihren eigenen Erfahrungen wieder finden. Und vielleicht entdecken Sie auch Ehrenrunden, bei denen Sie nochmal in altes Verhalten zurück verfallen sind, bevor Sie gestärkt aus dem Prozess hervorgegangen sind.
- Wie viele Schwierigkeiten hast Du schon überwunden, bis Du dahin gekommen bist, wo Du jetzt bist?
- Welche Hindernisse hast Du schon beiseite geräumt?
- Welche Schicksalsschläge hast Du einstecken müssen und musstest Dich dann im Leben neu orientieren ?
- Welche Verluste musstest Du kompensieren und welche Krisen hast Du schon gemeistert an denen Du wachsen durftest?
Die Strategien, die Sie dafür genutzt haben und die Eigenschaften, die Sie dafür aktiviert haben - vielleicht auch unbewusst - gehören zu Ihrem ganz persönlichen Repertoire von Resilienz.
Mit Resilienz werden die inneren Kräfte bezeichnet, all diese Herausforderungen nicht nur zu überwinden, sondern gestärkt daraus hervor zugehen.
7-Säulen der Resilienz
Welche inneren Kräfte oder Eigenschaften sind für Ihre Resilienz entscheidend?
Studien haben gezeigt, dass es im wesentlichen 7 Faktoren gibt (7 Säulen der Resilienz), die Resilienz ausmachen.
Diese sind nicht in den Quellen oft unterschiedlich benannt, zielen jedoch nach genauerer Betrachtung im Wesentlichen auf die Flexibilität im Umgang mit Stress, Reduktion von Stress und Regeneration nach Stress ab.
Nach meinem Verständnis lassen sich die 7 Säulen in 4 Grundhaltungen und 3 Praktiken untergliedern:
4 -Grundhaltungen:
1. Optimismus
2. Lösungsorientierung
3. Akzeptanz
4. Bindung
3-Praktiken:
1. Selbstwahrnehmung
2. Selbstreflexion
3. Selbstwirksamkeit
Wenn Sie resilienter sind, dann…
… gelingt es Ihnen, flexibler auf herausfordernde Situationen zu reagieren.
… passen Sie sich schneller an Veränderungen an, statt negative Gefühle damit zu verbinden.
… merken Sie Stress schneller und reagieren auf diesen ressourcenvoller.
… können Sie auf ein höheres Maß an Selbststeuerungsfähigkeit zurückgreifen.
… denken Sie mehr in Wechselwirkungen statt in linear-kausalen Zusammenhängen.
… sind Sie schneller wieder in Ihrer Mitte, wenn Sie mal aus dem Lot geraten sind.
… durchleben Sie die großen und kleinen Krisen des Lebens mit mehr Akzeptanz und lernen aus ihnen.
Nun stellt sich vielleicht die Frage, ob man Resilienz lernen kann? Ja, Resilienz kann man erlernen und steigern.
Dabei greife ich auf das Strukturmodell der 8-Wege zurück.
Die 8 Wege lassen sich im Wesentlichen in die folgenden 3 Bereiche gliedern:
Umgang mit den eigenen Ressourcen, den Fähigkeiten, dem Wissen um eigene Stärken und Werte, der Fähigkeit zur Selbstmotivation und einem starken Selbstwert.
Umgang mit anderen Menschen, Kommunikation, Konflikte, Beziehungsgestaltung und alle Bereiche der menschlichen Interaktion, eingeschlossen die resiliente Führung.
Umgang mit Kontexten, Ereignissen und Dingen – im Sinne eines systemischen in Beziehung Gehens.
Wenn man Resilienz lernen will, dann kann man eines meiner Seminare besuchen.